Mit diesen Stellschrauben kann der BU-Beitrag sinken

Eine 30-jährige, kinderlose, nicht rauchende Büro-Sachbearbeiterin zahlt für eine Berufsunfähigkeitsrente von 1.500 Euro bis zum Renteneintrittsalter mit 67 Jahren ab 60 Euro im Monat Versicherungsbeitrag. Ein ebenfalls 30-Jähriger, kinderloser Dachdenker, der raucht und sich ebenfalls bis 67 Jahren versichert, muss dagegen rund 300 Euro monatlich berappen.

Für viele besonders gefährdete Kunden, wie den Dachdecker, fällt die Entscheidung an dieser Stelle gegen eine Police aus. Zwar könnte eine Grundfähigkeitsversicherung eine annehmbare Alternative sein, doch es gibt weitere Möglichkeiten.

Kunde beteiligt sich an der gezahlten BU-Rente

Eine davon ist, dass der Versicherte im Falle der Berufsunfähigkeit eine Karenzzeit akzeptiert. Das bedeutet, dass er 6, 12 oder 18 Monate lang eine vertraglich vereinbarte Wartezeit hinnimmt und dafür bis zu 10 Prozent geringere Beiträge bezahlt. Jedoch kann sich das nicht jeder leisten. Denn diese Wartezeit muss dann mit eigenen Mitteln überbrückt werden, bis die BU-Rente ausgezahlt wird.

Eine einfache Rechnung kann eine vermeintliche Ersparnis verdeutlichen. Wer beispielsweise 10 Prozent über 35 Jahre Beitragszahlung bei 100 Monatsbeitrag spart, kommt nur auf 4.200 Euro, die einer fehlenden Rente beispielsweise von 9.000 Euro (6 Monate mal 1.500 Euro) gegenüberstehen. Eine zusätzliche Absicherung etwa über ein Krankentagegeld kann ihre Tücken haben, zum Beispiel, wenn der Krankenversicherer die Leistung aufgrund der Berufsunfähigkeit einstellt.

Oder: Die Laufzeit der BU-Rente wird verkürzt

Da die Statistik besagt, dass eher im Alter Krankheiten entstehen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen, sind diese Jahre auch in der Versicherungsmathematik für den Versicherungsbeitrag besonders entscheidend. Wenn also das Ende der Versicherung ein paar Jahre früher angesetzt wird, reduziert sich auch der Beitrag. Allerdings empfiehlt sich dieser Ansatz nur für diejenigen, die im Ernstfall die Jahre bis zur Rente finanziell gut überbrücken können. Denn selbst wenn alles gut läuft, ist ein Renteneintritt frühestens mit 63 Jahren möglich.

Allerdings kann ein Endalter 63 Jahre statt 67 Jahre zwischen 20 und 30 Prozent Ersparnis beim Beitrag bringen. Auch wer die Berufsunfähigkeit nur bis zum 60 Lebensjahr schützt und bis 67 Jahre Leistungen beziehen wollte, kann knapp 10 Prozent sparen.

Oder: Einsteigertarife auswählen

Je jünger und gesünder, desto günstiger der Versicherungsschutz, gilt insbesondere bei der Berufsunfähigkeitsversicherung. So überrascht es nicht, dass Versicherer jungen Menschen bis zum Alter von 30 Jahren besondere Einsteigertarife anbieten. In den ersten Jahren muss der Versicherte hier einen reduzierten Beitrag zahlen, der anschließend schrittweise bis zum eigentlichen Endbeitrag ansteigt.

Fotocredit: Freepik

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Manila Klafack ist Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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