Mehrheit der Deutschen sieht Immobilien als Inflationsschutz

Die Inflation wird weiter nach oben klettern. Davon sind 79 Prozent der Menschen hierzulande überzeugt. 13 Prozent glauben, dass die Preise konstant bleiben werden. Beide Werte sind aber im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 gesunken. Das zeigt eine Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment.

„Es scheint, als ob sich die Menschen an die hohe Inflationsrate gewöhnt hätten oder für sich eine Lösung gefunden haben, damit umzugehen“, kommentiert Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment, die Ergebnisse. Unter den Befragten, die mit weiter steigenden Preisen rechnen, sorgen sich drei Viertel um den Wert ihrer Ersparnisse.

60 Prozent der Menschen sind sich sicher, dass die Inflationsrate ihre Zinsgewinne auffressen wird. Nur knapp 27 Prozent gehen davon aus, dass sich die Inflationsrate und ihre Zinsgewinne ausgleichen. Knoefel: „In der aktuellen Situation ist es in der Tat so, dass Sparerinnen und Sparer, die zinsbasiert sparen, eine negative Realrendite einfahren. Daher ist es umso wichtiger, sich dessen bewusst zu sein und bei der Geldanlage entsprechend zu handeln.“

Die Sparweltmeister sparen weiter fleißig

Trotz der Sorgen um den Werterhalt der eigenen Geldanlagen sparen die meisten Befragten regelmäßig weiter. Der Anteil derjenigen, die mehr sparen wollen als bisher, ist im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 5 Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 24 Prozent. 70 Prozent sparen regelmäßig einen festen Betrag. 31 Prozent schaffen es, monatlich zwischen 100 und 250 Euro auf die Seite zu legen – bei 42 Prozent sind es mehr als 250 Euro.

„Es stimmt zuversichtlich, dass die Bundesbürger trotz oder gerade wegen der aktuellen Unsicherheit am Sparen festhalten. Wer sich heute ein finanzielles Polster aufbaut, ist auf künftige Herausforderungen besser vorbereitet und kann gelassener in die Zukunft blicken“, sagt Knoefel.

Immobilien als Inflationsschutz

Mit Blick auf die Preisentwicklung der letzten Monate erscheint 66 Prozent der Befragten eine Geldanlage in Immobilien als bester Schutz gegen Inflation. 60 Prozent halten Gold für inflationssicher. Investmentfonds und Aktien sind für 31 beziehungsweise 30 Prozent der Umfrageteilnehmer ein guter Schutz gegen die Inflation.

Unabhängig davon, ob sie aus Sicht der Befragten besonders gut gegen Inflation schützen oder nicht, bleiben Immobilien auch weiterhin die beliebteste Anlageform, verlieren aber deutlich in der Gunst der Sparerinnen und Sparer: 68 Prozent finden eine Geldanlage in Immobilien attraktiv. Ende des vergangenen Jahres waren es noch 80 Prozent. Auf Platz zwei und drei der beliebtesten Geldanlagen landen Aktien (50 Prozent) und Investmentfonds (47 Prozent).

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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