Das ist bei der Beratung zur Dienstunfähigkeit von Soldaten wichtig

Seit der Abschaffung der Wehrpflicht im Jahr 2011 gibt es deutlich weniger Soldaten als vorher. Ende Februar 2023 taten rund 57.000 Berufssoldaten und circa 116.000 Zeitsoldaten ihren Dienst. Für eine Versicherungsberatung dieser Berufsgruppe gelten besondere Regeln. Berufssoldaten etwa werden früher in den Ruhestand versetzt als zivile Beamte. Um den Höchstanspruch bei der Pension in Höhe von 71,75 Prozent zu erhalten, können sie damit keine 40 Jahre dienen. Die Absicherung ihrer Pensionierung muss daher anders geplant werden, als bei anderen Beamten.

Um den finanziellen Nachteil aufgrund dieser zeitlichen Lücke auszugleichen, bekommen Berufssoldaten einen Zuschlag von bis zu fast 13 Prozent und Berufsoffiziere erhalten sogar noch etwas mehr, bis zu rund 17 Prozent. Mehr als die allgemein gültige Höhe von 71,75 Prozent für das Ruhestandsgeld gibt es jedoch nicht. Davon abgesehen, werden Berufssoldaten ebenso versorgt wie zivile Beamte auch.

Soldaten auf Zeit werden anders versorgt als Berufssoldaten

Bei den Soldaten auf Zeit (SaZ) sieht das anders aus. Sie erhalten beispielsweise zum Ende ihrer Laufbahn kein Ruhegehalt, sondern sogenannte Übergangsgebührnisse. Diese liegen immer bei 75 Prozent des letzten Solds. Die Dauer des Anspruchs auf diese Leistung hängt von der Dienstzeit ab. Wer vier bis fünf Jahre gedient hat, bekommt diese Leistung nur für zwölf Monate. Nach fünf bis sechs Jahren sind es 18 Monate, nach sechs bis sieben Jahren 24 Monate und so weiter. Nach zwölf Jahren schließlich besteht ein Anspruch für 60 Monate.

Auf Wunsch kann sich der ehemalige Soldat die Übergangsgebührnisse auch als einen Betrag auszahlen lassen. Das kann sinnvoll sein, wenn es um eine Existenzgründung geht, für die Startkapital benötigt wird. Möchte der SaZ an einer Umschulung teilnehmen, erhöht sich sein Anspruch von 75 Prozent um 25 Prozent auf 100 Prozent für diese Zeit.

Bei Dienstunfähigkeit den E-Schein beantragen

Wird der SaZ allerdings dienstunfähig (und hatte sich für zwölf Jahre verpflichtet), kann er den Eingliederungsschein (E-Schein) beantragen. Das bedeutet, er hat Anspruch auf einen gesonderten Zugang in die Beamtenlaufbahn. Jedes Jahr werden E-Schein-Inhabern Stellen freigehalten. Mit Start einer Laufbahn in einer dieser Stellen, gibt es höchstens zehn Jahre lang 100 Prozent der letzten Besoldung, bis der neue Sold den alten Sold übersteigt.

In der Beratung hinsichtlich einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel bedeutet das vor allem bei Soldaten auf Zeit, dass der Fokus der Versorgung auf die ersten 12 Jahre gelegt werden muss. Und sofern der Versicherer Karenzzeiten anbietet, könnte man darüber sinnvoll Beiträge sparen.

Fotocredit: Pixabay/ FotoRieth

Autor/in

Manila Klafack ist Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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