70 Prozent der Deutschen erwarten große Versorgungslücke im Alter

70 Prozent der Deutschen erwarten eine große (49 Prozent) oder sogar sehr große (21 Prozent) Versorgungslücke im Alter. Besonders ausgeprägt ist die Angst vor finanziellen Lücken in der jüngeren Generation. In der Altersgruppe 21 bis 34 Jahre glauben 78 Prozent, dass sie im Alter kein ausreichend großes finanzielles Polster haben werden.

Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschers Mentefactum unter bundesweit 1.003 Menschen hervor. Die R+V Versicherung hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Danach rechnen nur 4 Prozent damit, dass sie im Alter über die notwendigen finanziellen Mittel für ihren gewohnten Lebensstandard verfügen werden. Weitere 26 Prozent gehen von einer eher geringen Vorsorgelücke aus.

Viele sparen zu wenig

Das Problem: Die Bereitschaft der Menschen, fürs Alter zu sparen, ist sehr gering. 7 Prozent der 1.003 Befragten bezeichnen den eigenen Vorsorge-Status als „sehr gut“, 47 Prozent als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Rund jeder Vierte legt derzeit überhaupt nichts für die finanzielle Vorsorge zurück, weitere 25 Prozent bis zu 50 Euro monatlich. 20 Prozent legen zwischen 50 und 100 Euro im Monat auf die hohe Kante, 29 Prozent geben mehr als 100 Euro aus.

Wenn die Deutschen für die eigene Altersvorsorge sparen, dann in Produkten mit eher geringen Renditechancen. So rangiert auf Platz 1 mit 31 Prozent das Sparbuch. Danach folgt mit 25 Prozent die eigene Immobilie, an dritter Stelle private Rentenversicherungen mit fester Verzinsung (22 Prozent). Aktienfonds (19 Prozent), fondsgebundene Rentenversicherungen (17 Prozent) und einzelne Aktien (16 Prozent) spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, ebenso chancenorientierte Rentenversicherungen mit einem Mix aus sicherem Kapital und chancenorientierten Anlagen (10 Prozent).

Grundsätzlich wünschen sich die befragten Menschen für ihre Altersvorsorge Produkte, die transparent und flexibel, also spontan an jeweilige Lebenssituationen anpassbar sind. Mit jeweils knapp 50 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) waren dies die am häufigsten genannten Aspekte.

Fotocredit: Wirestock/Freepik.com

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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