Wie die Deutschen das Rentensystem finanzieren würden

Nur 6 Prozent der Deutschen halten eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für am sinnvollsten, um das staatliche Rentensystem zu reformieren – die große Mehrheit präferiert andere Optionen, um die Renten auch in Zukunft zu finanzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos von Anfang Februar. Dafür wurden die Bundesbürger zu fünf verschiedenen Vorschlägen befragt, die in der aktuellen Rentendebatte im Raum stehen.

Den größten Zuspruch findet demnach der Vorschlag, das Rentensystem noch stärker als bisher über Steuermittel mitzufinanzieren. 37 Prozent der Befragten würden sich für diesen Vorschlag entscheiden. So weit, so erwartbar. Überraschender ist da schon eher, dass die Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente, wie sie die FDP unlängst vorgeschlagen hatte, auf relativ große Zustimmung im Volke stößt. Knapp ein Viertel der Deutschen (24 Prozent) befürwortet diese Option. Mit großem Abstand dahinter folgt der Vorschlag, die Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Unternehmen zu erhöhen (11 Prozent). Noch unbeliebter wäre es, die ausgezahlten Renten zu reduzieren (4 Prozent).

Jüngere eher bereit, höhere Rentenbeiträge zu zahlen

Vergleicht man die Meinungen zur Rentenreform zwischen den verschiedenen Altersgruppen, fällt auf, dass jüngere Befragte zwischen 18 und 39 Jahren deutlich häufiger eine Erhöhung der Rentenbeiträge bevorzugen als Ältere. Während unter den Befragten mittleren (40 bis 59 Jahre) und älteren (60 bis 75 Jahre) Alters nicht einmal jeder Zehnte (9 und 8 Prozent) diesen Vorschlag als besonders sinnvoll einschätzt, ist die Zustimmung bei den Jüngeren in etwa doppelt so groß (17 Prozent).

Mit Abstand am beliebtesten ist bei den Personen mittleren (42 Prozent) und älteren Alters (41 Prozent) die Option eines erhöhten Steuerzuschusses. Auch bei den Jüngeren kommt dieser Vorschlag gut an, liegt mit einem Anteil von 27 Prozent jedoch gleichauf mit der Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente. Bei den 40 bis 59-Jährigen (21 Prozent) und den über 60-Jährigen (25 Prozent) liegt das Aktienmodell unter den fünf abgefragten Vorschlägen zur Rentenreform jeweils an zweiter Stelle.

Fotocredit: Rawpixel.com/Freepik.com

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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