Diese BU-Versicherer sind am solidesten aufgestellt

Die Rating-Agentur Franke und Bornberg hat die Ergebnisse ihres aktuellen „Map-Report BU-Ratings“ vorgelegt. Darin bescheinigen die Autoren den Berufsunfähigkeitsversicherern, „hervorragende Ergebnisse unter schwierigen Bedingungen“ erzielt zu haben. So weit, so passabel. Schaut man aber genauer hinein ins „BU-Stabilitätsrating 2023“ zeigt sich, dass von den 60 untersuchten Gesellschaften nur eine gute Handvoll in der Lage ist, den höchsten Ansprüchen der Tester zu genügen.

So erreichten nur sieben Anbieter die Höchstnote „mmm+“ für hervorragende Leistungen. 18 von 60 untersuchten Versicherer bekamen überhaupt keine Note, sondern nur Teilbewertungen zugesprochen. Der Grund: Wesentliche Daten seien nicht verfügbar gewesen, wie die Rating-Autoren monieren.

Die glorreichen sieben

Bleiben also 42 Gesellschaften übrig, die Franke und Bornberg genug Einblicke boten, um schlussendlich eine Gesamtbewertung zu erhalten. Von dieser Gruppe sicherten sich, wie eingangs erwähnt, sieben Anbieter mit der Note „mmm+“ einen Platz in der Spitzengruppe. Sie lauten: LV 1871, Europa, Volkswohl Bund, Allianz, Provinzial Rheinland, Continentale, BL die Bayerische.

Aber Moment? Was hat es denn mit den vier weiteren BU-Versicherern auf sich, die in der Tabelle über den „glorreichen Sieben“ angesiedelt sind? Hierzu merkt Franke und Bornberg an, dass sich die Gesellschaften Ergo Vorsorge, Generali, HDI und Nürnberger freiwillig einem gesonderten BU-Unternehmensrating unterzogen haben. Die Besonderheit ist hier, dass die Analysten in besagten vier Häusern tatsächlich vor Ort waren. Dadurch seien sie „deutlich tiefer in die Interna der Unternehmen eingetaucht als es durch die Auswertung von öffentlich zugänglichen Daten möglich wäre“, wie es heißt. „Insofern haben die Ergebnisse der Franke und Bornberg Unternehmensratings die höchste Wertigkeit“, wie die Analysten weiter mitteilen.

Dementsprechend tauchen die vier Teilnehmer des BU-Unternehmensratings zwar mit allen anderen Gesellschaften im Stabilitätsrating auf – allerdings mit den Ergebnissen ihres gesonderten BU-Unternehmensratings. Nun gut. Zugleich räumen die Analysten ein, dass die Bewertungen für die vier Sonderteilnehmer „aufgrund der zusätzlich verfügbaren Informationen nicht vollständig vergleichbar“ seien. Das Benchmarkverfahren sorge aber dafür, dass die Prozent-Ergebnisse dieselbe Aussagekraft hätten.

aggressive kalkulation

So manche Entwicklung bereitet den Analysten Sorgen. So zeige die aktuelle Analyse der Prämiengestaltung, dass im Markt „weiterhin sehr aggressiv kalkuliert wird“. Die jeweilige Durchschnittsprämie der zehn Musterfälle werde durchschnittlich um rund 30 Prozent unterschritten, vereinzelt sogar bis um mehr als 40 Prozent. Immerhin: Während bei der Anzahl der Berufsgruppen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht zu sein scheine, habe sich das gegenseitige Unterbieten bei den Beiträgen dennoch entschleunigt.

Fotocredit: Freepik

author

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

What's your reaction?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert