DGUV berichtet – Berufskrankheiten weiterhin rückläufig

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) verzeichnet einen historischen Tiefstand bei den Arbeitsunfällen. Im Jahr 2023 wurden rund 783.000 Arbeitsunfälle gemeldet, was einem Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber 2022 entspricht und deutlich unter den 872.000 Unfällen von 2019 liegt.

Ein interessanter Aspekt ist die Berücksichtigung des relativen Unfallrisikos. Dieses lag 2023 bei 18,1 meldepflichtigen Arbeitsunfällen pro 1.000 Vollarbeiter, verglichen mit fast 21 im Jahr 2019. Die DGUV betont, dass die Corona-Jahre, in denen weniger Menschen arbeiteten und vermehrt von zuhause aus tätig waren, als Sondereffekt betrachtet werden und daher nicht in die Langzeitbetrachtung einfließen.

Gefährliche Arbeitswege

Im Gegensatz dazu stieg die Anzahl der Unfälle auf dem Weg zur oder von der Arbeit auf über 184.000, was einem Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem Rückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht.

Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, erklärte: „Die Zahlen für das Jahr 2023 zeigen uns, dass die Arbeits- und Mobilitätsgewohnheiten der Versicherten wieder mit der Zeit vor der Pandemie vergleichbar sind. Allerdings ist die Zahl der Versicherten Personen und der geleisteten Arbeitsstunden gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist das Allzeittief bei den Arbeitsunfällen und den tödlichen Arbeitsunfällen eine sehr gute Nachricht.“

Erfreulicher Rückgang tödlicher Arbeitsunfälle

Besonders erfreulich ist der Rückgang der tödlichen Arbeitsunfälle, deren Zahl 2023 mit 599 so niedrig wie nie zuvor war. Im Vergleich zu 2022 starben 72 Menschen weniger bei Arbeitsunfällen. Hussy betont jedoch, dass weiterhin Anstrengungen nötig sind, um die „Vision Zero“ – keine tödlichen Unfälle mehr – zu erreichen.

Berufskrankheiten weiterhin rückläufig

Auch die Zahl der Berufskrankheiten ging zurück. 2023 wurden 145.359 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit gemeldet, was einem Rückgang von rund 60,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In 72.630 Fällen wurde eine Berufskrankheit anerkannt, ein Rückgang von rund 63,6 Prozent gegenüber 2022. Diese Zahlen sind jedoch immer noch etwa doppelt so hoch wie 2019, was auf Covid-19-Fälle zurückzuführen ist. Es gab 64.733 Verdachtsanzeigen im Zusammenhang mit Covid-19, von denen 53.220 als Berufskrankheit anerkannt wurden. Insgesamt starben 2.140 Versicherte infolge einer Berufskrankheit, davon 13 an einer Covid-19-Infektion.

Steigende Ausgaben und Beiträge

Wie andere Versicherer verzeichnet die DGUV stark steigende Ausgaben. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen gaben 2023 rund 12 Milliarden Euro für Entschädigungen aus. Die Kosten für Heilbehandlung und Entschädigung stiegen um 7,4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, während die finanzielle Entschädigung der Versicherten um 2,5 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro anstieg.

Positiv ist, dass auch die Einnahmen gestiegen sind. Das Umlagesoll der Berufsgenossenschaften für 2023 stieg um 4,9 Prozent auf 14,0 Milliarden Euro. Unternehmen in öffentlichem Eigentum und öffentliche Haushalte brachten für den Umlagebeitrag der Unfallkassen insgesamt 1,9 Milliarden Euro auf, was einem Anstieg von 8,2 Prozent entspricht.

 

Fotohinweis: Das Bild wurde mit KI generiert

What's your reaction?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert