Ausgabenorientierte Beratung in der Arbeitskraftabsicherung
Arbeitskraftabsicherung, Einkommensschutz oder Absicherung des Einkommens sind bei den meisten Beratern ein Synonym für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Dabei gibt es durchaus auch andere Produkte, die hier helfen können, deinen Bedarf zu decken.
Der Bedarf wird aber in der Regel auch immer gleich berechnet. Die Formel lautet:
Brutto-Gehalt x 0,6 für die Höhe der Rente, Laufzeit immer bis 67 und 5 Prozent Dynamik, um die Inflation auszugleichen und den steigenden Lebensstandard abzudecken.
Die Höhe passt aber nur, wenn du jeden Monat alles ausgibst. In München musst du das schon allein für die Miete. Aber wenn du woanders lebst, dann kommst du vielleicht mit weniger klar. Die Laufzeit hängt eher davon ab, wie du dein Leben gestalten willst. Und 5 Prozent Dynamik brauchst du nur, wenn du mit steigendem Einkommen auch immer deine Ausgaben erhöhst.
Diese einkommensorientierte Bedarfsermittlung ist derzeit Standard in der Beratung. Und sie funktioniert auch nur, wenn dein Leben einem Standard entspricht, der in meinen Augen veraltet ist. Klar, wenn du zur Boomer-Generation gehörst, dann ging alles immer nur nach oben. Erst gab es das Auto für alle, dann Waschmaschine und Trockner, viele Reisen, später Computer und jetzt Handy und Tablet. Da stiegen die Ausgaben halt immer weiter an.
Mittlerweile gibt es viele Menschen, die sich nicht mehr so sehr durch ihre Arbeit oder Geld definieren. Da funktioniert das nicht mehr so richtig. Aber auch wenn ich immer alles Geld ausgebe, ist es zumindest für die Laufzeit interessant, sich mal die Ausgaben anzusehen.
Was ist der Unterschied zwischen Einkommensabsicherung und Ausgabenabsicherung?
Das eine sichert das Einkommen ab, das andere die Ausgaben. Logisch, oder? Aber im Ernst. Wenn ich das Einkommen absichere, dann geht das bis ich in Rente gehe und tendenziell steigt der Bedarf eher, weil ich ja hoffentlich irgendwann mal eine Gehaltserhöhung bekomme. Wenn ich die Ausgaben für die Bedarfsermittlung heranziehe, dann muss ich immer individuell prüfen, was in welcher Höhe für welchen Zeitraum bezahlt werden muss. Dadurch wird alles ein wenig komplizierter, aber dadurch passt der Versicherungsschutz halt auch besser.
Die richtige Frage lautet also: Welche Ausgaben habe ich und wie lange hab ich die?
Die Ausgaben für Kinder sind zum Beispiel zeitlich begrenzt. Denn normalerweise verdienen Kinder so mit 30 Jahren eigenes Geld. Wenn ich also meine Kinder vor meinem 30. Geburtstag bekomme oder meine Kinder früher vom eigenen Einkommen leben können, muss ich diese Ausgaben nicht länger als bis zu meinem 60. Lebensjahr absichern.
Andere Ausgaben habe ich wiederum ein Leben lang
Die kann ich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung aber nur bis zum 67. Lebensjahr absichern. Danach kommt es darauf an, ob die gesetzliche Rente ausreicht oder nicht. Spoiler-Warnung: Meistens reicht sie nicht. Und am Ende kann ich dann prüfen, welche Ausgaben ich für kurze Zeit über Rücklagen ausgleichen könnte und welche Ausgaben mir auch nicht so wichtig wären, als dass ich sie perfekt absichern müsste.
Du siehst also, wenn du die Ausgaben deiner Kunden persönlich abgestimmt absichern willst, dann kann ich dir keine Liste erstellen, auf der du die 5 wichtigsten Punkte siehst, was bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu beachten ist. Denn vielleicht passt ja eine andere Versicherung besser zu der Situation deines Kunden!
Wenn du es ausführlicher wissen willst, dann lad dir unseren ausführlichen Leitfaden zur Arbeitskraftabsicherung herunter und lerne, wie du deinen Kunden helfen kannst, den Bedarf zu ermitteln, ohne dabei seine Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren.
Bild: Pixabay
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